Literarische Geschichtsbilder: Anschauliches Erzählen im historischen Roman 1855-1887. Faktuales und fiktionales Erzählen 5. Baden-Baden: Ergon, 2018.
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Dissertation publiziert als:
Annette Schöneck studierte von 2003 bis 2011 Neuere und Neueste Geschichte und Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und 2008/2009 an der der Dalhousie University in Halifax (Kanada). Von 2008 bis 2011 wurde sie von der Studienstiftung des Deutschen Volkes und 2008 bis 2009 durch die Killam-Stiftung in Kanada gefördert.
2006 und 2007/08 leitete sie Tutorate zur Geschichte der deutschen Lyrik für Studentinnen der Sungshin-Women’s University aus Seoul und war 2006 bis 2008 Studentische Hilfskraft am Deutschen Seminar und am FRIAS. Während eines einjährigen Masterprogramms unterrichtete sie Deutsch als Fremdsprache an der Dalhousie University in Halifax und beendete im Oktober 2009 ihren Aufenthalt mit dem Master of Arts in German Literature. Nach ihrer Rückkehr war sie bis 2012 Wissenschaftliche Hilfskraft am FRIAS in der School of Language and Literature. 2011 schloss sie ihr Studium an der Albert-Ludwigs-Universität als Magistra Artium in Neuerer deutscher Literaturgeschichte und Neuerer und Neuester Geschichte ab.
Seit Oktober 2012 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Graduiertenkolleg 1767 “Faktuales und fiktionales Erzählen”.
Literarische Geschichtsbilder. Anschauliches Erzählen im historischen Roman (1855–1887)
(Betreuer: Prof. Dr. Achim Aurnhammer und Prof. Dr. Sylvia Paletschek)
Geschichte ist im 19. Jahrhundert stärker als in anderen Epochen allgegenwärtig. Sie dient als Weltdeutung und Sinnstiftung, rechtfertigt politische Entscheidungen, gibt Handlungs-anweisungen für die Gegenwart und legitimiert diese. Die Darstellung von historischem Wissen ist im 19. Jahrhundert nicht allein Angelegenheit der Historiographie, die zu diesem Zeitpunkt selbst noch große Ähnlichkeit zu literarischen Gattungen aufweist, sondern auch der Geschichtsdichtung. Die Geschichtsdichtung – und hier in besonderem Maße der historische Roman – ist ein entscheidendes Medium für die Erinnerungskultur des 19. Jahrhunderts.
Geschichtsdichtung und Geschichtsschreibung verbindet im 19. Jahrhundert ein gemeinsames Ziel Sie wollen dem Leser Vergangenheit vergegenwärtigen und ihm als Erinnerung veranschaulichen. Erinnerung wird dem Leser anschaulich vor Augen geführt, indem historische Ereignisse in Form literarischer Bilder, das heißt als szenische Schilderungen mit stark visueller Wirkung, präsentiert werden.
Die Arbeit widmet sich der Analyse von Form, Figuration und Funktion literarischer Geschichtsbilder und soll klären, welche historischen Ereignisse im Geschichtsbild dargestellt sind, welche narrativen Strukturen den Geschichtsbildern formal zugrunde liegen, welche Figurationen sie präsentieren und wie komplexe Geschichtsbilder in das kollektive Gedächtnis integriert werden.